Bei der Hörtherapie soll das bewusste Hören geschult werden, sodass die Betroffenen lernen, den Tinnitus gewissermaßen zu „überhören“. Eine besondere Form der Hörtherapie ist die Musiktherapie. Dem Betroffenen werden Musikstücke vorgespielt, die individuell abgestimmt wurden. Außerdem wird im Hintergrund der jeweilige Tinnituston, der zuvor möglichst genau charakterisiert wurde, abgespielt.
Die Aufmerksamkeit der Betroffenen soll gezielt auf die Musik gelenkt werden, während das Ohrgeräusch immer weiter in den Hintergrund rückt. Dadurch soll das Gehör lernen, den Tinnitus dauerhaft nur noch als nebensächliches Geräusch wahrzunehmen.
Um den individuellen Tinnituston genau zu bestimmen, singt der Betroffene seinen eigenen Ton so genau wie möglich nach. Durch einen Sinusgenerator wird dann die die Frequenz des Tones ermittelt und angepasst.
Vor allem mit klassischer Musik, die ein besonders großes Frequenzspektrum aufweist, erzielt man gute Erfolge. Neben Musikstücken werden in der Hörtherapie aber auch andere Geräusche wie beispielsweise Blätterrascheln oder das Knistern eines Feuers eingesetzt. Dabei ist es wichtig, dass die Melodien bzw. Geräusche auf den Betroffenen eine entspannende Wirkung hat.